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Digitalkompetenzen für Fachwirte und Meister

Zertifikatsergänzte Exzellenzabschlüsse

Im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs InnoVET wird das Projekt "Zertifikatsergänzte Exzellenzabschlüsse (Zert-Ex-Abschlüsse)" mit einer Laufzeit von 48 Monaten seit dem 1. November 2020 aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die DIHK-Bildungs-gGmbH gestaltet das Projekt als einer von vier Verbundpartnern unter Regie der IHK Nord Westfalen maßgeblich mit.

Die digitale Transformation stellt das Arbeitsleben ständig vor neue Herausforderungen, nicht nur was innovative Produkte angeht, sondern auch und in verstärktem Maße mit Blick auf Formen der Arbeitsorganisation und Fähigkeiten der Belegschaft. Hier setzt das Verbundprojekt "Zert-Ex-Abschlüsse" an – mit dem Ziel, im Kontext der Höheren Berufsbildung Fachwirten und Meistern gezielt die notwendigen Kompetenzen für die digitale Transformation zu vermitteln und einen Mindset-Shift zu bewirken. Die Teilnehmenden belegen den Lehrgang parallel zu ihrer Fortbildung und erhalten so eine zeitgemäße Vorbereitung auf zukünftige Führungsaufgaben und die Möglichkeit zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung.

Die DIHK-Bildungs-gGmbH hat gemeinsam mit einer Gruppe ausgewiesener Fachexpertinnen und -experten einen anwendungsorientierten, szenariobasierten Blended-Learning-Zertifikatslehrgang entwickelt. Er versetzt das mittlere Management von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in die Lage, den Erfordernissen der digitalen Transformation gerecht zu werden.

Welche Kompetenzen werden vermittelt?

Nach erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs können die Teilnehmenden eigenständig, innovativ und kreativ mit den komplexen Herausforderungen der digitalen Transformation umgehen. Sie erhalten das Rüstzeug, um die Digitalisierung, die insbesondere mittelständische Unternehmen vor zunehmende Herausforderungen stellt, konstruktiv im beruflichen Umfeld zu nutzen und voranzutreiben.

Als angehende Führungskräfte des mittleren Managements in KMU verfügen die Absolventen über die persönliche, fachliche, methodische und Handlungskompetenz, um die geeigneten digitalen Tools und unternehmerischen Werkzeuge zu identifizieren und im Unternehmenskontext erfolgreich einzusetzen. Darüber hinaus haben sie neue Sichtweisen auf die damit verbundenen Themen gewonnen und sind der Lage, über ihre eigene (Arbeits-) Identität und künftige Entwicklungsfelder zu reflektieren.

Ihre neuen digitalen Kompetenzen und ihre Einstellung zur Digitalisierung ermutigen die Zert-Ex-Absolventen, kreativ neue Wege zu gehen. Sie verstehen sich als Innovationstreiber in ihrem Unternehmen beziehungsweise in ihrer Organisation. Entsprechend motivieren und befähigen sie ihr Unternehmen und das ganze Team, am digitalen Wandel aktiv teilzuhaben.

Wer ist die Zielgruppe?

Der bundeseinheitliche IHK-Zertifikatslehrgang spricht Mitarbeitende in KMU aller Branchen an. Er ist für angehende Führungskräfte des mittleren Managements konzipiert, die Veränderungen bewirken und proaktiv Verantwortung für die digitale Transformation übernehmen wollen.

Was sind die Zugangsvoraussetzungen?

Die Zert-Ex-Qualifizierung richtet sich an Interessierte, die aktuell eine Fortbildung als Industriemeister Metall oder Elektro, Wirtschaftsfachwirt, Industriefachwirt oder Technischer Betriebswirt absolvieren und ergänzendes Wissen aus den Bereichen Neues Arbeiten, Digitalisierung, Agilität, Innovation und Umgang mit Komplexität erwerben wollen.

Von Vorteil ist zudem ein generelles Interesse an neuen Entwicklungen und deren Nutzung im beruflichen Kontext. Um das Erlernte nachhaltig umzusetzen, bringen die Teilnehmenden die Bereitschaft mit, eine Veränderungsrolle im Unternehmen einzunehmen, und sind entsprechend motiviert, zu lernen und selbstständig zu arbeiten. 

Was macht den Lehrgang aus?

Im Zentrum steht eine handlungsorientierte Wissensvermittlung: Ein szenariobasiertes Curriculum mit Simulationstagen (Action Learning) lässt die Teilnehmenden anhand einer fiktiven Unternehmenssituation die Herausforderungen der digitalen Transformation konkret erleben, verankert die Inhalte der Lernphasen und bietet Raum für eine praktische Erprobung des Gelernten und für Selbstreflexion. Im Projektverlauf wurden darüber hinaus passgenaue digitale Lernmedien entwickelt und eine passende virtuelle Lernumgebung (Lernplattform) gestaltet.

Wer ist noch am Projekt beteiligt?

In engem Austausch mit den Verbundpartnern entsteht in der Erprobungs- und Umsetzungsphase des Förderprojektes ein innovativer Lehrgang. Dieser wird auf Grundlage regelmäßiger Evaluationen und Bedarfsmessungen den aktuellen Gegebenheiten und den Bedarfen der Unternehmen dynamisch angepasst. Die Bedarfserhebung bei KMU erfolgt durch den Verbundpartner HHL Leipzig Graduate School of Management in Form einer Echtzeitmessung des Kompetenzbedarfs. Das Institut für Innovationsforschung und -management (ifi) der Westfälischen Hochschule überprüft durch Kompetenzmessungen bei den Teilnehmenden laufend die Wirksamkeit des Lehrgangs. Koordiniert wird das Projekt von der IHK Nord Westfalen, die darüber hinaus gemeinsam mit weiteren pilotierenden Kammern (IHK-Akademie Ostwestfalen zu Bielefeld, IHK Region Stuttgart, IHK-Akademie Koblenz e.V.) die praktische Umsetzung des Lehrgangs übernimmt.

Ab 2024 soll der Lehrgang bundesweit ausgerollt werden und somit allen interessierten Kammern zur Verfügung stehen.

Wer fördert das Projekt?

Mit dem Programm InnoVET fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit Projekte mit dem Ziel, die Attraktivität, Qualität und Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung zu steigern. Durchgeführt wird das Programm vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

InnoVET ist der Innovationswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für eine exzellente berufliche Bildung. 17 Projekte wurden ausgewählt und erproben ihre Konzepte bis 2024. Das BMBF fördert InnoVET mit 82 Millionen Euro.

Logos von Innovet, Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie Bundesinstitut für Berufsbildung

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